[MEINUNG] Die Liebe kann mich mal

Die Liebe kann mich mal | Ellen Kühn & Nadine Herberger | WOLFSTEIN Verlag | 13,90€ [Taschenbuch] | 6,99€ [eBook] 
ISBN: 978-3954527250 | Amazon | Hugendubel | Weltbild

»Die Stärke einer Frau liegt in ihrer Schwäche.«

Elisabeth, 32, Unternehmerin, hat ihr Leben fest im Griff, wenn da nicht dieses kleine Problem „Männer“ wäre: Alle ihre Beziehungen scheitern innerhalb kürzester Zeit. Die alleinerziehende Mutter ist am Verzweifeln. So kann es nicht weitergehen, es muss sich etwas ändern!
Eines Tages stößt sie auf den mysteriösen Blogger Sky. Er offenbart ihr die Geheimnisse einer erfüllten Liebe. Seine fordernde Art und sein unkonventionelles Denken bringen Elisabeth an ihre Grenzen. Ehe sie sich versieht, wird ihr ganzes Leben umgekrempelt.

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Als mir Titel und Klappentext das erste Mal begegnet sind, dachte ich an eine lockere, leichte Geschichte, die mich einfach nur gut unterhalten würde. Wie sehr ich mich geirrt habe! In diesem Buch stecken viel tiefere und wichtigere Aussagen über das Leben und die Liebe, als man anfangs erwartet. Man begegnet mehr oder weniger versteckten Weisheiten, die nicht nur Elisabeth sich zu  Herzen nehmen sollte.

Ihre Geschichte beginnt und als Frau kann ich sie und ihr Problem mit den „Männern“ nur zu gut verstehen. Aber wir begegnen Elisabeth bereits an dem Punkt in ihrem Leben, in dem sie merkt, dass sie etwas ändern muss, anstatt herum zu jammern und sich selbst zu bemitleiden. Nach und nach wird Elisabeth aktiver und stößt dabei auf Skys Blog. Ein wirklich interessanter Mensch, dieser Sky. Schonungslos ehrlich und wenn man einmal um seine Hilfe gebeten hat, fordert er einen auch ganz schön. Und es wirkt! Zumindest bei Elisabeth, die nach und nach die Herausforderung annimmt und es schafft ihre Einstellung zum positiven zu ändern.

Dabei zeigt uns das Buch deutlich, dass man zu aller erst mit sich selbst zufrieden und im Reinen sein muss. Denn wie sollen andere einen mögen und liebenswert finden, wenn wir selbst an uns Zweifeln? Das Besondere in einem selbst erkennen. Glücklich sein mit dem, was man hat.

»[…] je mehr wir auf der Jagd nach Akzeptanz und Liebe sind, umso unglücklicher werden wir. Die Lektion, die ich daraus gelernt habe, lautet: Zuerst müssen wir selbst unsere Einzigartigkeit erkennen und uns selbst annehmen, nur dann wird es auch für andere Menschen ersichtlich sein. Umgekehrt funktioniert es nicht.«

Ich denke Elisabeths Worte haben das ganz gut auf den Punkt gebracht. Aber genauso wichtig ist es aktiv nach dem zu streben, das man haben könnte, wenn man seine Komfortzone einmal verlässt. Aber dem zu folgen ist natürlich nicht immer ganz einfach. Und genauso schwierig, wie nach vorne zu schauen, kann es sein mit der Vergangenheit abzuschließen. Denn während Elisabeth ihr Problem mit den Männern aktiv angeht, lernen wir mit ihr einige davon kennen. Darunter auch einen ganz besonderen Mann, der genau dieses Problem hat. Es war interessant zu beobachten, wie sich verschiedenen Schicksale nach und nach miteinander verflochten haben und der eine vom anderen gelernt hat. Und das bezieht sich nicht nur auf Elisabeth und die Männer, die sie kennenlernt. Dazu gehören auch andere neue Bekanntschaften, darunter Fischer, Chauffeure, alte Frauen und natürlich Kinder.

Mit gefällt sehr, was uns dieses Buch vermitteln kann, wenn man den bereit ist zuzuhören. Allerdings ist nicht jedes Buch perfekt, auch wenn ich die Geschichte und die Aussagen, die es trifft mag. Am meisten Probleme hatte ich am Anfang mit dem Schreibstil, den ich als sehr klar empfunden habe. An sich nichts schlechtes, aber teilweise ist der Funke der Szene einfach nicht übergesprungen und ich habe mich wie ein außenstehender Beobachter gefühlt und nicht als Teil der Geschichte. Die Emotionen waren für mich leider nicht immer greifbar.

Und zum anderen fand ich die Gespräche, vor allem am Anfang der Geschichte, etwas steif zwischen den interagierenden Charakteren. Ich konnte mir manchmal schwer vorstellen, wie sich zwei Personen in echt gegenüberstehen und so miteinander reden. Etwas zu förmlich stellenweise. Besonders wenn ich an die Kinder denke, die in meinen Augen teilweise zu sehr wie Erwachsene klangen.

Alles in allem hat mir das Lesen jedoch Spaß gemacht und in diesem Buch steckt definitiv mehr, als man auf den ersten Blick erwartet! Einige Zeilen werden mit Sicherheit irgendwo bei mir als Zitat landen, wo ich sie immer sehen kann, wenn ich einen kleinen (oder großen) Motivationsschub brauche oder gerade mal wieder an mir selbst zweifle.

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