[MEINUNG] Wir in 3 Worten

Wir in drei Worten | Mhairi McFarlane | Knaur Verlag | 9,99€ [eBook] | 10,99€ [broschiert] | ISBN: 978-3426514535 | 496 Seiten | Amazon | Weltbild | Thalia

Zu Unizeiten waren Rachel und Ben unzertrennlich. Beste Kumpels waren sie. Die Welt konnte ihnen nichts anhaben. Doch in der Nacht vor der Abschlussfeier ist etwas passiert. Seitdem haben sie sich weder gesehen, noch Kontakt gehabt – keine Telefonate, keine Mails, nicht einmal Facebook-Freunde. Zehn Jahre und 781 erfolglose Google-Suchen später stehen sie sich plötzlich gegenüber. Die vergangenen Jahre sind wie weggespült, und die alte Freundschaft ist sofort wieder spürbar. Und doch ist nichts mehr wie früher.



Lange bin ich um dieses Buch herumgeschlichen, bis ich vor Kurzem endlich den Mut gefunden habe es zur Hand zu nehmen und die erste Seite zu lesen. Ich habe bereits einige Bücher von Mhairi McFarlane gelesen und sie alle zählen zu jenen Büchern, die ich mit Freude gelesen habe. Warum ich dennoch gezögert habe? Die Geschichte klang zu einfach, um spannend sein zu können. Wie sehr ich mich geirrt habe!

10 verdammte Jahre

Genau diese Zeitspanne musste vergehen, bis Rachel und Ben sich wieder gegenüberstehen sollten. 10 Jahre in denen sie sich verändert haben, reifer geworden sind und doch noch immer die selben geblieben sind, eben nur mit ein paar mehr Jahren auf dem Kerbholz. Sie, die gerade ihre Verlobung gelost und eine über ein Jahrzehnt andauernde Beziehung gelöst hat und sich als Gerichtsjournalistin verdingt. Und er, der mit einer wunderschönen Frau verheiratet ist und auf dem besten Weg ist ein top Anwalt zu werden. 

Und hier kamen meine Bedenken ins Spiel. In meinem Kopf hatte sich der grobe Verlauf der Geschichte schon festgesetzt: Sie treffen sich - entdecken ihre (freundschaftlichen) Gefühle erneut - irgendeine Art von Komplikation tritt auf - die natürlich gelöst werden kann - Happyend. Einfach. Unspektakulär. Nun, ganz unrecht sollte ich nicht behalten, was die Handlung anbelangt (Ich kennzeichne das mit Absicht nicht als Spoiler, da jedem von Anfang an klar sein sollte, worauf es letztendlich hinaus läuft). Und obwohl ich Recht hatte, lag ich gleichzeitig auch gänzlich daneben. 

Then and Now

Obwohl mich der Verlauf an sich nicht großartig überrascht hat, war es nach einiger Zeit nicht mehr wichtig, WAS geschah, sondern vielmehr WIE.
Durch Rückblicke in die Vergangenheit erleben wir Rachel und Ben nicht nur heute, sondern auch ihre 10 Jahre jüngeren Versionen, die mit ganz anderen Probleme zu kämpfen haben und sich gerade erst an der Uni kennengelernt haben. Man bekommt ein Verständnis dafür, mit was für Persönlichkeiten man es zu tun hat und wie sie sich mit der Zeit verändert haben.
Rachel ist eine tolle Frau, die mich mit ihrem trockenen Humor sofort für sich gewinnen konnte. Allerdings fällt es ihr manchmal schwer die richtige Entscheidung zu treffen, wenn diese mit Probleme und Komplikationen verbunden sein könnte. Ein Laster, das sie bereits ihr Leben lang begleitet.
Ben hingegen hat durchaus das Zeug zum Traum aller Frauen. Klug, witzig und gutaussehend. Ben beweist, dass man kein typischer Bad Boy sein muss, um Herzen zu brechen. Klingt erstmal wie jede x-beliebige männliche Romanfigur, doch Ben hat durchaus seine Eigenarten, die ihn zu einem interessant Charakter machen.

Angenehmes Tempo

Die Geschichte ist nicht von einem schnellen Tempo mit mitreißenden Wendungen geprägt. In meinen Augen handelt sich eher um eine ruhige Geschichte, die aber natürlich alles andere als langweilig ist! Eher die Art und Weise wie sie erzählt wird und der Schreibstil, der sehr angenehm und flüssig ist, verleiten mich zu dieser Aussage. Wie Mhairi McFarlane die Ereignisse schildert unterhält und macht zugleich Lust darauf weiterzulesen und zu erfahren, wie sich alles letztendlich entwickelt. Ohne Hast erzählt sie von zwei Menschen, die erst einige Zeit und Abstand brauchten, um sich finden zu können.


Insgesamt hat mir das Buch ziemlich gut gefallen. Der Schreibstil, die Charaktere und vor allem der Humor haben mir sehr zugesagt. Einzig und allein wegen des voraussehbaren Verlaufs der Geschichte ziehe ich ein Punkt von meiner Gesamtwertung ab. Aber ansonsten: super!


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